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Cheatday - was ist das und macht es Sinn?

Kristina Blaha

Mittlerweile sind die Themen Essen und Diät in unserer Gesellschaft nicht mehr wegzudenken. Immer wieder tauchen neue Diäten auf, die für einige Wochen oder Monate gehypt werden. Viele Menschen mit Übergewicht hoffen auf DIE Lösung für ihr Problem.



Eine der mittlerweile schon über Jahre beliebte Diät ist jene, die Kohlenhydrate aus dem Speiseplan verbannt. Beilagen, Gebäck und Süßigkeiten sind bei dieser Ernährungsweise nicht erlaubt. Sogar Obst wird oft zur Gänze vermieden. Fleisch, Fisch und Gemüse bilden die Basis dieser Diät. Damit man allerdings nicht komplett auf die „verbotenen Lebensmittel“ verzichten muss, wird der sogenannte „Cheatday“ eingeführt. An diesem Tag darf man alles essen worauf man Gusto hat. Meist wird dieser Tag auf das Wochenende gelegt, sprich Samstag oder Sonntag, damit man genüsslich den ganzen Tag schlemmen kann. Nun stellt sich allerdings die Frage, wie sinnvoll ist es sich an einem Tag, vor lauter Freude und möglicherweise Gier, in Hinblick darauf, dass man danach wieder 6 „strenge Tage“ hat, Unmengen an Zucker und Fett „hineinzustopfen“.



In erster Linie muss man sagen, dass ein „Cheatday“ nur möglich ist wenn man sich einer Ernährungsweise unterzieht, die bestimmte Lebensmittel verbietet - mit anderen Worten, wenn man eine Diät macht. Diät bedeutet kurzfristige Einschränkungen, Verbote und Regeln. Das Ziel einen gesunden Lebensstil zu leben, dem Körper alles zu geben damit er fit bleibt, steht hier nicht im Vordergrund. Einzig und alleine eine Gewichtsreduktion ist das Ziel, auch wenn es zu einer Mangelernährung mit verschlechterten Blutwerten kommen kann.



Jeder der schon mal eine Diät ausprobiert hat kann wahrscheinlich behaupten, dass man gerade in dieser Zeit besonderen Gusto auf die „verbotenen Lebensmittel“ hat. Fazit: Man hält jede Woche strikte 6 Tage Diät damit man am 7. Tag schön viel sündigen kann. Oft wird der Cheatday morgens mit einem deftigen Frühstück begonnen, gefolgt von einem ungesunden Snack am Vormittag. Mittags gibt es dann ein fett- und zuckerreiches 2-3 Gänge Menü mit anschließender Jause am Nachmittag. Vor lauter Angst, dass der Tag bald um ist und man dann wieder 6 Tage lang Verbote einhalten muss, wird am Abend nochmal so richtig schön zugelangt und beendet den Tag mit Chips oder Süßem vor dem Fernseher. Bewegung? Nein, denn es ist ja der Cheatday an dem man essen darf was man will aber nirgends steht geschrieben, dass man die Couch oder sein zu Hause verlassen muss.

Rückblickend stellt man möglicherweise fest, dass viele Lebensmittel nur verzehrt wurden weil es an diesem Tag erlaubt war und nicht weil der Körper danach gefragt hatte. Nun also die Frage: Wie sinnvoll ist nun dieser Cheatday? Ist es notwendig sich viel zu viel Fett und Zucker an einem einzigen Tag zu gönnen nur weil es dieser erlaubt? Soll man dem Körper Genussmittel zuführen wenn das Verlangen aber eigentlich gar nicht vorhanden ist bzw. nicht in dem Ausmaß? Unterstützt man denn dadurch nicht das Fehlverhalten, nicht auf den Körper zu hören?


Schlussendlich kann man wahrscheinlich behaupten, dass an dem Tag all das erlaubt wird, das zu dem Übergewicht geführt hat. Zu hohe Energieaufnahme, zu wenig Bewegung und unkontrolliertes, permanentes Essen. Nach diesem Tag wird dann wieder nach den Regeln der Diät gelebt. Betrachtet man diese 7 Tage genauer stellt man fest, dass an keinem einzigen Tag das Bewusstsein eines gesunden Lebensstils geschult wird. Man lernt nicht auf den Körper zu hören, ihm das zu geben was er gerade benötigt. Es wird nach Regeln gelebt und um diese Strenge zu belohnen werden all diese Regeln für einen Tag über den Haufen geworfen.


Auf der anderen Seite schränkt dieser Cheatday das tägliche Sündigen ein und verbessert die „Zuckersucht“. Ist der Körper eine gewisse Zuckermenge jeden Tag gewohnt, so verlangt er diese auch täglich. Das ist ein Unterschied zu dem Verlangen das man nur ab und zu hat. Es ist sehr wichtig diese zwei Dinge zu unterscheiden. Leidet man unter, sagen wir mal, „Zuckersucht“, dann ist ein striktes Verbot wahrscheinlich notwendig für eine gewisse Zeit. Sobald diese körperliche Abhängigkeit vorbei ist, kann Zucker ab und zu in kleinen Mengen aufgenommen werden. Hier wäre der sogenannte „Cheatday“ kontraproduktiv. Nach dieser zuckerfreien Phase ist es äußerst ratsam auf seinen Körper zu hören und nicht unnötig süße Lebensmittel zu konsumieren.


Fazit: Für gewisse Situationen ist ein striktes Zuckerverbot notwendig, ein Cheatday allerdings fraglich. Man könnte solch einen Tag erlauben, jedoch sollte dieser anders definiert werden. Ein Cheatday sollte nicht auf einen gewissen Tag gelegt werden. Besser wäre es, wenn man sich einmal pro Woche eine Sünde erlaubt.


Wichtig ist auch die Definition „Sünde“. Eine Sünde wäre Schokolade, Chips, Eis, etc., nicht jedoch Reis, Brot, Kartoffeln, Nudeln usw. Diese Lebensmittel zählen zu Beilagen und werden bei einer gesunden ausgewogenen Ernährung nicht als ungesund definiert. Außerdem nicht vergessen: Man darf so viele „Sünden“ konsumieren, wie man mit Bewegung kompensieren kann!!



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